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GRI 417

Nachhaltigen Konsum fördern

Kurzer Überblick:

Die REWE Group will den Konsum nachhaltigerer Produkte und Dienstleistungen fördern. Das Unternehmen

  • fördert mit vielfältigen Maßnahmen und Projekten nachhaltigen Konsum.
  • platziert verschiedene Kommunikationsmaßnahmen, die eine informierte Kaufentscheidung ermöglichen und die Konsument:innen für nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen begeistern sollen.
  • ist sich bewusst, dass es eine wichtige Mittlerfunktion zu Kund:innen innehat, um ein breites nachhaltigeres Warenangebot anzubieten und so den Absatz nachhaltigerer Produkte zu fördern.

Die Förderung des Konsums nachhaltigerer Produkte und Dienstleistungen ist ein wichtiges Element der REWE Group-Nachhaltigkeitsstrategie von Anbeginn an. Es wurde der Nachhaltigkeitssäule Grüne Produkte zugeordnet.

GRI 417: Marketing und Kennzeichnung

Managementansatz

Auswirkung

Damit nachhaltigere Sortimente erfolgreich sind, muss der soziale oder ökologische Mehrwert für die Kund:innen verständlich und glaubwürdig sein. Dabei ist zu beachten, dass Kriterien wie der Preis und die Qualität oder die Verpackung und die Frische bei der Kaufentscheidung ebenfalls eine Rolle spielen. Der REWE Group ist bewusst, dass ihr als international führendes Handels- und Touristikunternehmen eine besondere Rolle als Mittler zwischen Herstellern, Dienstleistern und Konsument:innen zukommt. Sie will den nachhaltigen Konsum fördern, indem sie stetig nachhaltigere Sortimente sowie Dienstleistungen anbietet und die Verbraucher:innen dazu transparent aufklärt. So kann das Unternehmen dafür sorgen, dass Konsument:innen ethische Kaufentscheidungen treffen können. Zudem unterstützt es verantwortungsvolle Anbieter:innen. Denn damit diese wirtschaftlich sinnvoll arbeiten können, braucht es eine ausreichende Nachfrage sowie die Preisbereitschaft seitens der Kund:innen.

Damit nachhaltigere Sortimente erfolgreich sind, muss der soziale oder ökologische Mehrwert für die Kund:innen verständlich und glaubwürdig sein.

Grundsätze

In ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften verpflichtet sich die REWE Group zur Einhaltung geltender verbraucherschützender Vorschriften sowie angemessener Vertriebs-, Marketing- und Informationspraktiken gegenüber den Verbraucher:innen.

Ziel

Die REWE Group hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nachhaltigkeit aus der Nische in den Massenmarkt zu bringen.

Verantwortlichkeit und Ressourcen

Die Förderung nachhaltigen Konsums wird übergreifend von verschiedenen Bereichen in den jeweiligen Vertriebslinien durch dezidierte Teams und Abteilungen verantwortet.

Umsetzung

Die REWE Group setzt verschiedene Kommunikationsmaßnahmen um, die eine informierte Kaufentscheidung ermöglichen und die Konsument:innen für nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen begeistern sollen. Glaubwürdigkeit, Transparenz und eine zielgruppenspezifische Ansprache sind dabei wichtige Prinzipien.

Die REWE Group setzt verschiedene Kommunikationsmaßnahmen um, die eine informierte Kaufentscheidung ermöglichen und die Konsument:innen für nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen begeistern sollen.

Dabei sprechen die Vertriebslinien der REWE Group über reichweitenstarke Kampagnen, Aktionen und unter- sowie ganzjährige Kommunikationsmaßnahmen ihre Kund:innen zum nachhaltigen Konsum an. Diese können übergreifend zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unternehmens kommunizieren oder relevante gesellschaftliche Themen aufgreifen, wie beispielsweise bewusste Ernährung, Bio-Produkte, Regionalität, Tierwohl oder nachhaltigeres Reisen. Auf diese Weise schafft die REWE Group Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung und sensibilisiert ihre Kund:innen für einen verantwortungsvollen Konsum.

So kommuniziert beispielsweise REWE in Deutschland Nachhaltigkeitsthemen über das ganze Jahr hinweg in 360-Grad-Kampagnen und direkt in den Märkten. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf den Themen Klimaschutz, vegane Ernährung sowie Regionalität und Bio. Die Vertriebslinie baut hierzu ihre Kommunikation kontinuierlich weiter aus – im relevanten saisonalen Zeitraum ganzjährig und kanalübergreifend. Zusätzlich zur Bewerbung der Themen bietet der Onlineshop von REWE eine Funktion, mit der Kund:innen Produkte und Artikel direkt nach Bio oder vegan filtern können.

Bei PENNY in Deutschland werden seit Anfang 2022 alle Informationen und Neuigkeiten des nachhaltigen Engagements online unter der Dachkampagne „Klimaleicht mit PENNY“ (siehe auch Klimaschutz bei PENNY) vorgestellt. Dabei liegt der Fokus auf Klimaschutz über den Konsum von Obst und Gemüse, wenn es saisonal und regional ist, über pflanzliche Alternativartikel wie der Eigenmarke Food for Future, über das Einsparen von Verpackungen oder die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Dazu gibt es ganzjährig weitere Kampagnen, unter anderem zur Bio-Eigenmarke Naturgut oder dem sozialen Projekt Förderpenny.

Die REWE Group in Österreich setzt verschiedene Maßnahmen um, die darauf abzielen, eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen. So markiert etwa die Vertriebslinie BIPA seit 2021 besonders nachhaltige Produkte mit grünen Etiketten, um Orientierungshilfe in Bezug auf Gütezeichen und -siegel zu geben. Das grüne Etikett erhält ein Produkt nur, wenn mindestens eines seiner Gütezeichen im Gütezeichen-Guide von Greenpeace als vertrauensvoll bewertet wurde. Des Weiteren wird Verbraucher:innen der nachhaltigere Einkauf mit Maßnahmen und Projekten zu mehr Transparenz, beispielsweise hinsichtlich regionaler Produkte (siehe auch Abschnitt Nachhaltiger Genuss bei BILLA), erleichtert.

Bei der DER Touristik bündelt das Nachhaltigkeitsprogramm „DER Welt verpflichtet“ die strategischen Prioritäten „Bewusst Reisen“, „Energie, Klima & Umwelt“, „Mitarbeitende“ und „Gesellschaftliches Engagement“. Diese werden kommunikativ hauptsächlich über die Produkte und Services vermittelt, dabei sollen vor allem die Reisenden sensibilisiert werden.

toom Baumarkt kommuniziert Nachhaltigkeitsthemen in reichweitenstarken Kampagnen und Nachhaltigkeitswochen, die nachhaltigere Produkte in den Mittelpunkt stellen. Durch kundennahe Aktionen mit externen Partnern wie dem Blauen Engel oder Energieexpert:innen wird zudem konkret zu bestimmten nachhaltigeren Produkten informiert und zu bewussteren Kaufentscheidungen angeregt. Darüber hinaus informiert toom ganzjährig auf der Webseite und in den Märkten unter dem Dreifachnutzen „Gut für mich, gut für meine Umwelt, gut für mein Portemonnaie“ über Produkte, die sich neben hoher Qualität durch einen nachhaltigen Mehrwert im Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz, die Biodiversität oder sozialverträgliche Lieferketten auszeichnen.

Stakeholdereinbindung

Die Stakeholder der REWE Group bewerteten das Thema Transparenz und Kundensensibilisierung in der Wesentlichkeitsanalyse als relevant für das Unternehmen. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog) unterrichtet. Durch diesen Austausch können Stakeholder wichtige Impulse zum Thema einbringen.

Kund:innen, Lieferanten, Kaufleute sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu diesem Thema einreichen. Dafür hat die REWE Group Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe Abschnitt Compliance.

Maßnahmen und Projekte

Im Folgenden werden die Maßnahmen und Projekte zur Förderung eines nachhaltigen Konsums aus dem Berichtszeitraum vorgestellt:

Kampagnen zum Thema Nachhaltigkeit

#umdenkbar-Kampagne bei REWE Highlight

Bewusster leben und gleichzeitig etwas für Klima und Umwelt tun: Wie Kund:innen durch einen bewussten Einkauf einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, darauf verweist REWE in Deutschland seit August 2022 mit der Kampagne #umdenkbar. Ziel ist ein Bewusstseinswandel auf Seiten der Verbraucher:innen: Aus „undenkbar“ wird „umdenkbar“. Einfache Fragen wie „Gibt es einen Keks, der auch dem Klima schmeckt?“ werden mit einem „Ja“ beantwortet und auf der Webseite rewe.de/umdenkbar aufgelöst, auf der das Sortiment vorgestellt wird, das einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet.

Die Kampagne, die im August 2022 startete, steht für alle Nachhaltigkeitsaktivitäten von REWE in Deutschland und soll die Transformation zu einem klimaneutralen, nachhaltigeren Unternehmen sichtbar machen, die die Vertriebslinie bereits vor Jahren gestartet hat und mit Nachdruck verfolgt. Die Kampagne lief im siebenwöchigen Kampagnenzeitraum auf allen Kommunikationskanälen. In Köln, Frankfurt, Hamburg, Berlin, Leipzig und München gab es etwa auch 250 Quadratmeter große Plakate, deren spezielle Beschichtung die Luft von Schadstoffen reinigt. Zudem werden die Kund:innen dazu aufgerufen, sich mit dem Kauf von REWE Bio-Produkten am NABU-Klimafonds zu beteiligen, dem REWE in Deutschland als Gründungspartner beigetreten ist und der die Wiederbelebung von deutschen Mooren finanzieren soll. So wurden Kund:innen insbesondere mit einem „Dein Kauf unterstützt den NABU-Klimafonds“-Etikett für das Engagement der Vertriebslinie für die Wiedervernässung der Moore in den Märkten sensibilisiert (für mehr Informationen siehe Klimaschutz in der Lieferkette).

Auch das Einstellen gedruckter Handzettel ist Teil der #umdenkbar-Kampagne (für mehr Informationen siehe Materialien). Statt Druck und Verteilung von Prospekten will das Unternehmen ab Sommer 2023 die Artikelwerbung über digitale Kanäle wie die REWE App oder WhatsApp ausbauen und auf Anzeigen in Online-Medien setzen.

Klimaleicht mit PENNY

PENNY in Deutschland zeigt seit Anfang 2022 sein nachhaltiges Engagement unter der Dachkampagne „Klimaleicht mit PENNY“. Im Rahmen der Kampagne wurde Kund:innen aufgezeigt, wie viel CO2e sie durch den Konsum pflanzlicher Alternativartikel einsparen. Die unterschiedlichen CO2e-Fußabdrücke wurden auch in den Märkten visualisiert.

Good Food bei BILLA

Im Sommer 2022 startete BILLA die Kampagne „Good Food“ für bewussten, nachhaltigen Genuss. Im Mittelpunkt steht die Vielfalt der BILLA Eigenmarken – von „Da komm’ ich her!“ über „Wunderlinge“, „Vegavita“ und „Fair zum Tier“ bis hin zu „BILLA Bio“ und „Ja! Natürlich“. Die Kampagne soll zeigen, wie facettenreich es sein kann, sich bewusst zu ernähren, und dass eine bewusste Kauf- und Ernährungsentscheidung sich auf mehrere Bereiche positiv auswirkt. Im Rahmen dessen wurde das „BILLA Good Food Board“ ins Leben gerufen – ein Beirat mit Expert:innen aus Gastronomie, Ernährungswissenschaft, Profisport und Lifestyle. Diese bringen auf ihren Social-Media-Kanälen allen Interessierten eine bewusste, gesunde und nachhaltige Ernährung näher. 2022 lag der Schwerpunkt dabei auf pflanzenbasierter Ernährung.

Nachhaltige Eigenmarkenprodukte bei toom Baumarkt

toom Baumarkt bewirbt seit Herbst 2021 die nachhaltigen Eigenschaften der Eigenmarkenprodukte – vom Bodenbelag über die Farben und Lacke bis hin zu energiesparenden LED-Leuchtmitteln oder Heizkörperthermostaten – mit der Kampagne „Über Geschmack lässt sich streiten – über Nachhaltigkeit nicht“. Markenbotschafter waren auch im Berichtszeitraum wieder die frühere Tennisspielerin Ana Ivanović und ihr Ehemann sowie Fußballstar Bastian Schweinsteiger. 2022 standen im Rahmen von zwei Kampagnen nützlingsfreundliche Pflanzen sowie wasser- und energiesparende Produkte im Fokus.

Magazine, Kataloge und Online-Informationen

Magazin „Respekt“ bei toom Baumarkt

In Kooperation mit der Zeitschrift GEO hat toom Baumarkt im April 2022 für Kund:innen das Nachhaltigkeitsmagazin „Respekt“ herausgebracht. Es soll unter anderem in Bezug auf Themen wie Artenschutz, Ressourcenschonung und soziales Engagement informieren, sensibilisieren und zeigen, dass bereits im Kleinen ein positiver Beitrag für eine nachhaltigere Lebensweise geleistet werden kann.

„Bewusst reisen“ bei der DER Touristik

Mit „Bewusst Reisen“ bündelt die DER Touristik seit 2021 transparent nachhaltige und verantwortungsvolle Reiseangebote – so sind etwa alle Hotels durch einen vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC) anerkannten Standard nachhaltig zertifiziert. Das bisherige Format, ein Katalog in Magazinform (Magalog), wurde 2022 in eine Online-Welt unter dertour.de/nachhaltiger-urlaub überführt und nicht mehr saisonal, sondern als Jahreskatalog aufgesetzt. Die Themenwelt enthält neben Informationen zu den Nachhaltigkeitsinitiativen der angebotenen Hotels auch Tipps zu verantwortungsvollen Ausflügen, zu klimaschonenderem Transport oder für die nachhaltigere Verpflegung vor Ort. Hier werden die Angebote wie auch die Informationen zu Projekten und Initiativen der DER Touristik und ihrer Partner sukzessive ausgebaut.

Klimafreundlicher reisen

Branchenprojekt „Klimabewusst reisen“ Highlight

Um die Kund:innen weiter für die Klimawirkung ihrer Reise und möglicher klimafreundlicherer Alternativen zu sensibilisieren, hat die DER Touristik im Herbst 2021 gemeinsam mit Futouris e. V., der Brancheninitiative für Nachhaltigkeit, eine Machbarkeitsstudie zur Erstellung eines CO2-Katasters durchgeführt. Diese wurde 2022 in das Branchenprojekt „Klimabewusst reisen“ überführt und an den neu gegründeten Verein KlimaLink e. V. übergeben. Ziel ist es, eine einheitliche Grundlage zur Berechnung eines Klimafußabdrucks für Reisen zu erstellen und anschließend als Branchenprojekt umzusetzen. Die Informationen zum CO2-Fußabdruck sollen bei der DER Touristik in die Produktgestaltung mit aufgenommen werden und dazu dienen, Produkte hinsichtlich ihrer Klimaauswirkungen vergleichbar zu machen sowie nachhaltigere, klimafreundlichere Produkte im Vertrieb zu steuern. Für die Information am Produkt werden aktuell eine Darstellungsform für den Klimafußabdruck sowie Instrumente für die Sensibilisierung und Bewusstseinsstärkung für die Reisebüromitarbeitenden und Kund:innen entwickelt. So soll der Klimafußabdruck von Reisen für die Branche insgesamt und auch die DER Touristik als Unternehmen gesenkt werden (siehe auch Klimaschutz in der Lieferkette).

Die Greenfare bei der DER Touristik

Erstmalig wurde im Berichtszeitraum mit dem Partner Lufthansa bei Angeboten von „Bewusst Reisen“ (siehe Projekt Klimabewusst Reisen) die „Greenfare“ angeboten: Bei ausgewählten Hotels können Kund:innen Flugtarife buchen, deren CO2-Emissionen nicht nur über Klimaschutzprojekte, sondern zu dem festen Anteil von 20 Prozent auch über den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels) ausgeglichen werden.

Berechnung des CO2-Fußabdrucks und Ausgleich

Gäste der DER Touristik können den CO2-Fußabdruck ihrer Reisen auf dertouristik.myclimate.org berechnen und freiwillig einen entsprechenden Klimaschutzbeitrag leisten. Dies gilt sowohl für Reisen aus dem Magalog (Infos unter dem Projekt „Bewusst Reisen“) als auch für alle Reisen der DER Touristik-Veranstalter. Im Magalog werden die CO2-Emissionen jedes Reiseangebotes zur besseren Orientierung beispielhaft berechnet und ausgewiesen.

Konzept-Märkte zur Förderung von Nachhaltigkeit

Erlebnismarkt „Grüner Weg“ bei PENNY

Im ersten Nachhaltigkeits-Erlebnismarkt „PENNY Grüner Weg“ sensibilisiert die Vertriebslinie PENNY in Deutschland seit 2020 ihre Kund:innen verstärkt für die Bedeutung von Nachhaltigkeit: 20 Stationen im Berliner Markt machen hier die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für die Kund:innen sicht- und erlebbar – von den Vorteilen der Naturgut Bio-Helden über Initiativen zur Verpackungsvermeidung bis hin zu Tipps, wie eine bienenfreundliche Umgebung geschaffen werden kann. Eine Station zeigt die „wahren Kosten“: Hier wird deutlich gemacht, was ausgewählte Produkte unter Berücksichtigung bestimmter ökologischer Faktoren wirklich kosten würden.

Dafür haben Wissenschaftler:innen der Universität Augsburg die vier Indikatoren Treibhausgasemissionen, reaktive Stickstoffemissionen, Energieverbrauch und Landnutzungsänderung durch die Produktion acht ausgewählter Nahrungsmittel betrachtet und in den wahren Verkaufspreis von konventionell und ökologisch erzeugten Eigenmarkenprodukten (Apfel, Banane, Kartoffel, Tomate, Mozzarella, Gouda, Milch und gemischtes Hackfleisch) mit eingerechnet. Die exemplarische Auswertung der konventionell erzeugten Lebensmittel zeigt, dass der Verkaufspreis pro Kilogramm um durchschnittlich rund 62 Prozent steigt. Das Delta zwischen wahren Kosten und dem Verkaufspreis ist bei Bio-Lebensmitteln kleiner, denn sie bilden die Folgekosten eher ab. Bei den Produkten aus ökologischem Landbau erhöht sich der Verkaufspreis daher um rund 35 Prozent.

Veganer Concept-Store bei BILLA Highlight

Im September 2022 hat BILLA den Concept-Store Billa Pflanzilla in Wien mit einem rein pflanzlichen Angebot eröffnet. In Österreichs erstem rein veganen Shop gibt es neben den BILLA Eigenmarken Vegavita und Ja! Natürlich Stationen mit unverpackten und losen Lebensmitteln, eine Naschbar, eine Snackbar mit mitnehmbaren, veganen Speisen und im Non-Food-Bereich etwa vegane Kochbücher. Des Weiteren bietet der Shop Veranstaltungen zum Thema „Plant-based-Ernährung“. Namensgeber für den Markt ist der Gorilla – das stärkste, rein pflanzlich lebende Tier im Dschungel. So wird das Einkaufserlebnis auf visueller Ebene durch Gorilla-Designs komplettiert. Mit dem neuen Marktkonzept kommt die Vertriebslinie als Pionier den Konsument:innen von Plant-based-Lebensmitteln entgegen, fördert innovative Start-ups und Produzent:innen rein pflanzlicher Produkte und leistet gleichzeitig einen Beitrag zu einem bewussteren, nachhaltigeren Genuss.

Sonderaktionen in Märkten zur Förderung von Nachhaltigkeit

Verschenk-Aktion Mehrwegfrischenetze

REWE und PENNY sowie nahkauf in Deutschland haben im August 2022 bundesweit in allen Märkten rund 14 Millionen Mehrwegfrischenetze verschenkt, um die Verbraucher:innen dabei zu unterstützen, im Rahmen der Verpackungsstrategie „Vermeiden. Verringern. Verbessern.“ beim Einkauf von unverpacktem Obst und Gemüse auf den Knotenbeutel aus Kunststoff zu verzichten. Die Mehrwegfrischenetze hatte REWE 2018 als erster großer Lebensmittelhändler in Deutschland bundesweit eingeführt (mehr Informationen siehe Verpackungen).

Nachhaltigkeitswochen

Der Discounter PENNY hat im Berichtsjahr, wie in den Vorjahren auch, Nachhaltigkeitswochen durchgeführt, in denen nachhaltigere Markenartikel beworben werden.

Die Vertriebslinie toom Baumarkt informiert mit bis zu vier Nachhaltigkeitswochen pro Jahr über Produkte mit nachhaltigem Mehrwert. So wurden die Kund:innen 2022 beispielsweise zu nachhaltigeren Verpackungen und energiesparenden Produkten sensibilisiert. In Zusammenarbeit mit dem Blauen Engel gab es im Rahmen der Nachhaltigkeitswochen im Herbst zudem verschiedene Aktionstage zum Thema wohngesunde Produkte. In acht deutschen Märkten wurde über emissions- und schadstoffarme Produkte aufgeklärt.

Sammelaktion „Wilde Helden“ für Artenvielfalt bei REWE

Artenvielfalt und das Insektensterben stehen immer wieder im Fokus der Nachhaltigkeitskommunikation der REWE Group. Bei REWE startete etwa im September 2022 die Sammelaktion „Wilde Helden“: Das Entdeckeralbum zeigte großen und kleinen Leser:innen die Lebensräume Dschungel, Ozeane, Savanne, Arktis, Flüsse, Wald, Felder und die Welt der Bienen – und wie bedroht diese sind. Der Inhalt wurde unter anderem mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) erarbeitet und vermittelte auch, wie bereits kleine Dinge im Alltag eine große Auswirkung auf die Natur haben können.

Blühbeete zum Weltbienentag bei nahkauf

nahkauf in Deutschland feierte am 20. Mai 2022 den Weltbienentag. Kaufleute von nahkauf stellten bundesweit 530 Blühbeete bei Vereinen, Kindergärten und Schulen auf. Für mehr Informationen zum Thema Artenschutz und Biodiversität in den einzelnen Vertriebslinien siehe Abschnitt Biodiversität.

Programmprojekte

Projekt „Zukunftsbauer“ für energieeffiziente Landwirtschaft Highlight

Das Förderprogramm „Zukunftsbauer“ – ein Gemeinschaftsprojekt von PENNY in Deutschland mit der Molkerei Berchtesgadener Land – unterstützt seit Oktober 2021 Landwirt:innen dabei, ihre familiengeführten Bauernhöfe im Alpenraum klimaschonender zu gestalten. Dafür werden die Landwirt:innen der Genossenschaftsmolkerei mit bis zu 10.000 Euro dabei unterstützt, ihren Hof energetisch zu optimieren – etwa selbst produzierten Strom zeitoptimiert für die elektrischen Maschinen und den E-Fuhrpark zu nutzen. Seit Programmstart wurden 80 Projekte unterstützt und dafür über 600.000 Euro Fördergelder bereitgestellt.

Die Mittel stammen aus zwei Quellen: PENNY in Deutschland verzichtet beim Verkauf der PENNY Zukunftsbauer-Eigenmarkenprodukte sowie aller Milchprodukte der Marke „Berchtesgadener Land“ auf einen Teil der Handelsspanne, die Molkerei Berchtesgadener Land verdoppelt diesen Betrag noch. Auf diese Weise können die Konsument:innen mit dem Kauf der Produkte von Berchtesgadener Land die Bäuer:innen in der Region auf ihrem Weg zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft unterstützen. Das Gemeinschaftsprojekt zeigt damit, was möglich ist, wenn Handel, Unternehmen, Landwirtschaft und Verbraucher:innen an einem Strang ziehen.

GRI 417-1: Anforderungen für die Produkt- und Dienstleistungsinformationen und Kennzeichnung

Labels und Zertifizierungen für Transparenz

Die Produkte der REWE Group werden im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich ihrer Herkunft, Zusammensetzung und Nutzung gekennzeichnet – ein Beispiel ist das Mindesthaltbarkeitsdatum. Die REWE Group kennzeichnet Nachhaltigkeitsaspekte bei ihren Produkten über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und macht bei vielen Produkten detaillierte Angaben zur Herkunft. Projekte und Maßnahmen aus dem Berichtszeitraum werden thematisch sortiert wie folgt vorgestellt:

Labels und Siegel

PRO PLANET

Mit dem PRO PLANET-Label verfügt die REWE Group über einen systematischen Ansatz, um Nachhaltigkeitsinformationen transparent und verständlich auf Produkten darzustellen. REWE und PENNY in Deutschland sowie toom Baumarkt kennzeichnen mit dem PRO PLANET-Label Eigenmarkenprodukte, die soziale und ökologische Faktoren sowie Aspekte des Tierwohls berücksichtigen. Damit bietet es eine verlässliche und nachvollziehbare Orientierung beim Einkauf, um den nachhaltigen Konsum bei einer breiten Verbrauchergruppe zu fördern. Auf der PRO PLANET-Webseite stehen weitere Informationen zu den einzelnen Produkten zur Verfügung (für eine Übersicht der Anteile dieser Produkte im Sortiment und eine Erläuterung des PRO PLANET-Prozesses siehe PRO PLANET).

Nutri-Score

Bis Mitte 2023 will die REWE Group alle Eigenmarkenprodukte von REWE und PENNY in Deutschland mit dem Nutri-Score labeln. Die Nährwertkennzeichnung soll Verbraucher:innen bei einer bewussten Lebensmittelauswahl unterstützen. Alle Informationen dazu unter Ernährung.

Siegel

Neben den eigenen Labels verwendet die REWE Group zudem anerkannte externe Siegel für die Kennzeichnung ihrer Eigenmarken und führt Markenprodukte mit u. a. folgenden Siegeln in ihrem Sortiment:

  • Aquaculture Stewardship Council (ASC) und GGN – zertifizierte Aquakultur (GLOBALG.A.P.)
  • Blauer Engel
  • Fairtrade
  • Forest Stewardship Council (FSC®)
  • Marine Stewardship Council (MSC)
  • Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC™)
  • Rainforest Alliance
  • Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e. V. (VLOG)

Außerdem werden Bio- und Regionalprodukte gesondert ausgewiesen. Nahezu alle Frischfischtheken der REWE-Märkte sind seit 2009 nach MSC und seit 2012 nach ASC zertifiziert.

Zertifizierung „Grünes Blatt“ für nachhaltige Reiseangebote

Um Reisenden eine transparente Entscheidungshilfe zu bieten, hat die DER Touristik eine Strategie zur verständlichen Kennzeichnung nachhaltiger Reiseangebote umgesetzt. Im Rahmen des Projekts „Green Travel Transformation“ der Nachhaltigkeitsinitiative Futouris wurde die Kennzeichnung von Angeboten anhand verschiedener Siegel in eine branchenweit anerkannte und einheitliche Kennzeichnung für nachhaltige Reiseangebote überführt. Daraus hat sich der Datenanbieter Green Travel Index gebildet, der die Daten von anerkannten Nachhaltigkeitszertifikaten sammelt und aufbereitet. Seit Winter 2019 werden nachhaltig zertifizierte Hotels in den Katalogen von DERTOUR, Meier’s Weltreisen, ITS und Jahn Reisen mit einem grünen Blatt als „nachhaltig zertifiziert“ gekennzeichnet. Dahinter verbergen sich internationale Zertifikate, die durch den Global Sustainable Tourism Council (GSTC) anerkannt werden und somit den höchsten Ansprüchen zur Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards im Tourismus entsprechen.

Zusätzlich zur Abbildung im Katalog hat die DER Touristik auch die Möglichkeit einer gezielten Onlinesuche nach nachhaltigen Hotels umgesetzt: Diese Hotels sind seit Anfang 2020 auch auf der Reisebüro-Buchungsplattform Bistro entsprechend mit dem grünen Blatt gekennzeichnet und können von den Reisebüromitarbeitenden der DER Touristik im Beratungsgespräch mit aufgenommen werden. Ab 2023 sollen die Hotels entsprechend auf den Portalen der Veranstalter gekennzeichnet werden.

Zudem wird die Anzahl nachhaltig wirtschaftender Hotels im Angebot der DER Touristik Veranstalter durch verschiedene Maßnahmen sukzessive ausgebaut und die Entwicklung nachhaltiger Reiseprodukte stetig vorangetrieben. Aktuell sind über 330 Hotels gekennzeichnet (8 Prozent des Kernportfolios). Bis 2025 soll das Kernportfolio der DER Touristik aus 25 Prozent nachhaltig zertifizierten Hotels bestehen.

Herkunftsangaben

Regionalfenster

Viele Verbraucher:innen möchten sich darüber informieren, woher die Produkte stammen, die sie einkaufen. Die REWE Group entspricht diesem Wunsch, indem sie beispielsweise die Herkunft ihrer regionalen Produkte auszeichnet und die Angaben bei vielen Produkten nach den Kriterien des Regionalfensters zertifizieren lässt (siehe dazu Abschnitt Regionalität).

Die Tracking-Codes

Für Fisch-Eigenmarkenprodukte hat die REWE Group 2012 einen Tracking-Code für Fisch-Monoartikel, also Fischartikel, die nur eine Fischart enthalten, eingeführt. Damit können sich Kund:innen auf den Webseiten der Vertriebslinien REWE und PENNY in Deutschland über die Lieferkette des Fischprodukts informieren. Auch die ersten Aquakulturprodukte können so bis zur Farmregion online zurückverfolgt werden. Insgesamt sind 95 Prozent der Fisch-Monoartikel mit dem Tracking-Code ausgestattet (2021: 84 %). Die Bereiche Convenience, Snacks und Fertiggerichte sind hierbei ausgenommen. Für die Lieferketten der REWE-Eigenmarken-Bananen, der REWE Beste Wahl Ananas, der Ananas bei PENNY und der Fairtrade-Biohelden-Bananen von PENNY können die Kund:innen die Produkte ebenfalls anhand eines QR-Codes bis zum Erzeugerbetrieb zurückverfolgen (für mehr Informationen siehe Fokusrohstoffe – Food).

Auch die REWE Group in Österreich hat für ausgewählte Eigenmarken-Fischprodukte 2018 einen Tracking-Code eingeführt. Damit können sich Kund:innen auf den Webseiten der Vertriebslinien BILLA und BILLA Plus über die Lieferkette von Fischprodukten informieren.

Kennzeichnung 5D

Über das 5D-Bekenntnis setzt die REWE Group bei ihrem konventionellen Schweinefrischfleisch-Eigenmarkensortiment bei REWE und PENNY in Deutschland auf mehr Regionalität. Es wird bereits auf einzelnen Produkten kommuniziert und steht bei Schweinefleisch für Tiere, die in Deutschland geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet wurden (für mehr Informationen siehe Regionalität).

Sonstige Kennzeichnungen und Hilfestellungen

Seit 2014 wird auf den Eigenmarkenprodukten von REWE und PENNY in Deutschland der Hersteller als Inverkehrbringer genannt. Für die Kund:innen bedeutet dies eine größere Transparenz in der Lieferkette. Nur in wenigen Ausnahmen wird die REWE Group weiterhin als Inverkehrbringer genannt, beispielsweise bei Produkten der Marke Feine Welt, die von kleinen Lieferanten stammen.

Bei Non-Food-Waren setzt die REWE Group auf das TÜV-Exklusiv-Siegel, das für die Qualität und Sicherheit der Produkte steht. Jedes zertifizierte Produkt trägt eine individuelle ID-Nummer, über die sich weitere Informationen abrufen lassen.

toom Baumarkt hat gemeinsam mit der Verbraucher Initiative e. V. einen Leitfaden für Nachhaltigkeitslabel zusammengestellt. Dieser soll Kund:innen Orientierung für einen nachhaltigeren Einkauf geben und erläutert empfehlenswerte Labels, die auf Produkten im Baumarkt zu finden sind. Die Labelauswahl basiert auf Bewertungen des Verbraucherportals label-online.de Der Leitfaden ist online unter toom.de/nachhaltigkeit zum Download verfügbar.

GRI 417-3: Verstöße im Zusammenhang mit Marketing und Kommunikation

Verbraucherschutz bei der Werbung

Bei der Gestaltung von Werbung hält sich die REWE Group grundsätzlich an die Gesetzgebung sowie an ethische und kulturelle Standards. Sie verzichtet ausdrücklich auf sexistische, diskriminierende, politische, pornografische, extremistische und gewaltverherrlichende Werbung. Wahrheit, Klarheit und Transparenz sind dabei die grundlegenden Prinzipien. Darüber hinaus gelten die von der REWE Group entwickelten, unternehmensweit gültigen Verhaltenskodizes, Richt- und Leitlinien ebenso wie Vorschriften der nationalen Werberäte. Die Kommunikation von Nachhaltigkeit setzt ein besonderes Maß an Glaubwürdigkeit voraus.

Die REWE Group verpflichtet sich in ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften explizit zur Einhaltung geltender verbraucherschützender Vorschriften sowie angemessener Vertriebs-, Marketing- und Informationspraktiken gegenüber Verbraucher:innen. Um das auch in der Gestaltung von Werbemaßnahmen zu berücksichtigen, werden etwa Kommunikationsmaterialien von REWE und PENNY in Deutschland vor Veröffentlichung vom Nachhaltigkeitsbereich freigegeben.

Im Berichtszeitraum kam es zu zwei Verstößen (2021: 1). In Bezug auf die Bewerbung von Geflügelprodukten kam es zu einer Beschwerde durch die Verbraucherorganisation Foodwatch. Die REWE hat sich infolgedessen dazu verpflichtet, es zu unterlassen, Geflügelprodukte mit der Bezeichnung „klimaneutral“ zu bewerben oder zu versehen, wenn die Kompensation der bei der Herstellung entstehenden CO2-Emissionen über das Paranussanbau-Projekt „Tambopata“ in Peru des Anbieters ClimatePartner erfolgt.

Ebenso kam es zu einer Unterlassungsklage gegen PENNY in Deutschland (PENNY Markt GmbH) wegen einer Bewerbung im Zusammenhang mit dem Angebot und Verkauf von veganem Hack der Marke „Food for Future“.